Mittwoch, November 09, 2011

Eifelkreisel - 24 Stunden bei Rad am Ring

Nachdem der Ötzi aufgrund des chronischen Lospechs bei der Startplatzvergabe nicht zu meinem Saisonhöhepunkt avancierte, musste eine Alternative her. Diese war schnell gefunden im 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife des Nürburgrings. Praktisch vor der Haustüre liegend, verwundert es fast schon ein bisschen, dass ich erst 2011 meine Premiere in der "Grünen Hölle" feiern sollte.
Ein Einzelstart (Wie irre muss man sein?) kam nicht in Frage - ein patentes Viererteam, das schien ideal um das Verhältnis von Quälerei zu Glückshormonen ausgewogen zu gestalten.
So ging das Team "Physiotherapie Kesternich" mit dem Chef de Mission Lumpi, dem ringerfahrenen Baumi sowie den Novizen Sebastian (Stän) S. und D. an den Start. Ein Sonderlob gilt Stän, der schon auf der Anreise aus dem fernen Karlsruhe Ausdauerqualitäten bewies. Ein Mann, ein Rad, eine Tasche und eine Mitfahrgelegenheit - irgendwo auf der A3 ließ man ihn raus und per Velo gings an den Rhein, in Königswinter auf die Fähre, und linksrheinisch las ich den letzten Teil des Quartetts auf, um den direkten Weg nach Adenau anzutreten.

Morgenidylle im Fahrerlager
 
Im Fahrerlager hatte Baumi bereits ganze Arbeit geleistet und das erste Teamzelt installiert. Teil II folgte sogleich, sodass wir uns schnell ins Getümmel der Pasta-Party stürzten. Mehrere Hundert Gramm Kohlenhydrate später zog uns alle die eigene Matraze magisch an. Das Kräftesammeln vor einem sehr langen mehr als 30-Stunden-Tag erschien einleuchtend.

Stilechter Kaffee auf dem Aufblassofa

Zwar ist so ein Rennmorgen kein Morgen wie jeder andere, aber ohne meinen Kaffee geht natürlich nix. Aufstehen um 7.30, Startschuss um 13 Uhr - jede Menge Zeit und kein Grund Hektik aufkommen zu lassen. Kaffee, Frühstück, Streckeninspektion (Zitat Lumpi: "Quatsch, verfahren kannste dich hier nicht!") Radinspektion, Taktikbesprechung, Transponder präparieren, Umziehen und Warmfahren: irgendwie schaffte man es dann doch hinten raus Hektik aufkommen zu lassen. Logisch, dass mit Stän der Rennzirkus-Erfahrenste den Start fuhr. Dass wir mit ihm den richtigen Mann geholt hatten bewies die 40er Runde, die er auf den Asphalt brannte. Als gefühlter 15ter übernahm Baumi die Pulle und kam schnell auf Touren. Der Kesternich-Express rollte und spulte fortan solide 50er Runden ab.

Baumi beißt
 
Dass man sich jedoch sehr wohl auf der Strecke verfahren kann bewies ausgerechnet Lumpi in Runde 12. Er bog auf dem Grand-Prix-Teil kurzerhand auf die Strecke der 24-Stunden-Mountainbiker ab. Zeitverlust rund 15 Minuten. Wir nahmens sportlich und freuen uns schon jetzt auf RaR 2012 um El Presidente nach allen Regeln der Kunst auf die Schippe zu nehmen.

Stän on Track




                
Nach meinen ersten drei Runden hatte ich den Rhythmus des Rings aufgenommen: Anziehen, Rad checken, Flasche befüllen, warm rollen, angerufen werden, Transponder übernehmen, knapp 27 Kilometer Vollgas geben, anrufen, Transponder übergeben, ausrollen, Klamotten wechseln, essen, trinken, ausruhen und dann das ganze Spiel von vorn. 

Nightshift

Ein echter Höhepunkt wurde die erste Nachtfahrt. Die Norschleife ist schon bei Tageslicht ein echter Leckerbissen aber in der Dunkelheit entfaltet sich eine ganz spezielle Athmosphäre. Alle Sinne geschärft stürzt man sich in diffusem Licht in knapp dreistelligen Geschwindigkeitbereichen die Fuchsröhre hinab. Vernünftig erscheint das nicht, aber es kickt ungemein. 

Fortsetzung folgt... 

Samstag, Oktober 08, 2011

Long time no see...

Nein, die lange Durststrecke auf diesem Blog hat natürlich nichts mit einer chronischen Schreibblockade der Autoren zu tun. Vielmehr nutzen die b-o-b jede freie Minute des Sommers um Kilometer zu machen und das Material zu warten, zu pflegen oder neu zu beschaffen. Die erfreulichste Nachricht ist damit auch die Rückkehr von KK in den Rennsattel. Als Chefmechaniker schraubte ich dem Herrn ein piekfeines Arbeitsgerät aus den Häusern Be One und Sram zusammen. Ein Traum aus schwarzem Carbon, der seither den Puls seines Fahrers wieder regelmäßiger höher schlagen lässt. Vielleicht klappts ja ein paar Impressionen zu veröffentlichen.
Personell hat sich derweil auch etwas getan. Neustes Teammitglied der baller-on-bikes ist Fuß-ballerin Katha. Noch am Anfang einer verheißungsvollen Rennkarriere stehend, mischte sie die lokale Rennszene Ende September auf. Beim Bergzeitfahren "Schleidtal Classics 2011" des RSV Euskirchen distanzierte die 22-Jährige die Konkurrenz um über vier Minuten und holte sich überlegen den Titel der Bergkönigin am "Decke Tönnes". In der kommenden Saison wird dann ernsthaft angegriffen. Die Konkurrenz darf sich bereits in acht nehmen... 

Volle Konzentration am Start und dann werden die Zeiten der Konkurrenz pulverisiert

Sonntag, Juni 05, 2011

Impressionen aus Boulder

BOULDER, COLORAD: Der USA-Trip hat baller-on-bike-Profi Karsten auch in eine der amerikanischen Outdoormetropolen gebracht, nämlich nach Boulder. Nicht nur Herkunftsort der Klettertechnik, sondern auch Universitätsstadt und sehr fahrradfreundlich, um nicht zu sagen sehr sehr fahrradfreundlich.


Wie unschwer zu erkennen ist - die Sonne lacht, und mit uns das BOB-Herz. Und nicht weit von dieser Ecke ist ein weltwei bekannter Radladen lokalisiert: University Bicycles.

Der erste Blick zeigt, hier wird ordentliches verkauft - preistechnisch fühlt sich Billy allerdings an eine Apotheke erinnert ... Whatever, wir geniessen die Impressionen:



Zu dem Preis passt allerdings auch die Anekdote, dass ein Kunde des Radladens wohl am Vortag beklaut wurde und nun dringen ein neues Bike benötigte. In der Preisklasse leistet man sich dann halt ein Vollcarbonrad von Specialized als "Ersatz". Aber gut - parallel liefen noch alte Rennradklassiker wie die Tour 1987 ... das war spannender.

Und als kleines Schmankerl erblickte Karsten noch folgendes Trikot - mit freundlichen Grüßen an den Bernd:

Und wo wir schon bei Trikots sind - als echter BOB darf auch das nicht fehlen:


Aber zurück zu Boulder - wie gesagt einfach schön, und auch die Beschilderung lässt vermuten, dass sich auch andere BOBler hier wohlfühlen würden ...



Inoffiziellen Quellen zu Folge findet in Boulder auch das international Linkshändertreffen statt. Lefties United.



Aber nun wieder zurück zum Wesentlichen - BEAT THE HEAT, MR. DIRK, die BOBs drücken dir alle Daumen. Und hoffentlich hast du dein Velo auch ausnahmsweise mal abgeschlossen (wobei wahrscheinlich ausser Yao Ming sonst keiner drauf passen würde).



Dienstag, Mai 31, 2011

BOB nicht overseas - aber auch im Höhentraining...

Während KK die Fahne der baller-on-bikes in fernen Gefilden und per pedes hoch hält, setzte Sebi auf Altbewährtes. Auf dem Programm des 29. Mai 2011 stand das alljährlich ausgetragene Bergzeitfahren von Ahrbrück nach Lind. Nach der Premierenzeit von 13:03 Minuten in 2010, sollte es bitteschön eine Zeit unter 13 Minuten werden. Insgeheim träumte man sogar von einer 11 vor dem Doppelpunkt - aber dafür müsste schon alles perfekt laufen.
Um es kurz zu machen: Es lief nicht alles perfekt. Der natürliche Feind des Radfahrers heißt Gegenwind und bergauf mutiert dieser sogar zum Feind². Ordentlich gestartet und Tritt gefunden, galt es also nach den beiden Serpentinen 2 Gegner in Schach zu halten. Für einen Sonntagmorgen ist das eine ordentliche Herausforderung, der sich der BOB nicht dauerhaft gewachsen sah. Am Ende stand eine ehrenhafte Zeit von 12:10 Minuten (Platz 13 von 123 Startern - Platz 6 in meiner Altersklasse), doch sorgte diese aus genannten Gründen lediglich für partielle Zufriedenheit. "The answer my friend, is blowing in the wind..."

Ja, da tut es doppelt weh.
Steigung+Gegenwind=tückische Kombi

Trotz allem zu schnell für die Fotografen...

Montag, Mai 30, 2011

BOBs overseas im Höhentraining

Lagebericht aus den Staaten - Karsten ist mit Kollege Billy in Colorado, und dies ist eindeutig ein Zentrum des amerikanischen Outdoorsports. Leider bestehen mangels Rädern die Velokontakte vor Allem aus Besuchen in Radläden (Procycling beeindruckte mit hochwertigen Rädern, so zum Beispiel ein single-speed MTB für schlappe 2300 USD), aber dafür wird trotzdem einiges für die Form getan.

Erstens liegt Colorado Springs schon auf knapp 2000 Meter, dass heißt alleine im Schlaf wird schon einiges gemacht, und dann gibt es ja noch die Berge um es ein bisschen sportlich zu gestalten.

Der Hausberg ist der Pikes Peak, und hier ist einiges los - halb Manitou Springs (ein sehr schönes nettes Örtchen am Fusse des Peaks) scheint auf dem Berg unterwegs zu sein.

Und da konnten wir uns nur anschließen - spontan entschlossen wir uns, den 4301 m hohen Berg anzugehen. Einen kompletten Anstieg konnten wir uns aufgrund des späten Start schon abschminken, aber Ziel war das Barr Camp auf 3108 m. Wie sich herausstellen sollte eine kleine nette Hütte, bewirtet von zwei Laufverrückten, die einige Jahre in der Eifel verbracht haben, der sogar schon ein Artikel in der taz gewidmet war.
Der Anstieg war sehr schön und angenehm, da die gesamte Zeit im Wald gelegen (die Baumgrenze liegt hier bei ca. 3500 m) und von schönen Felsen umgeben. Insgesamt eine tolle Sache, wobei uns erstens der Abstieg einen deftigen Muskelkater beschied und zweitens das Gefühl blieb, dass wir den Gipfel nicht erreicht haben.

Achja, und natürlich noch die Verwunderung über die ganzen Läufer, die uns am Anfang des Anstiegs entgegenkamen ... aber dazu später mehr.

Am nächsten Tag war es dann soweit - der Gipfel sollte erklommen werden, allerdings dank der verrücktem Amis mit dem Auto (wer baut schon eine Strasse auf 4300 m, die einfach nur einen Berg führt). Aber so konnten wir wenigstens ein paar Gipfelfotos machen...






Und auf dem Rückweg reifte dann ein weiterer verrückter Gedanke: wir nahmen uns vor, den Incline zu bezwingen.

Was ist das? Ganz einfach, ein ziemlich verrückter Anstieg: schlappe 1.1 Meilen Länge, knapp 700 m Höhenunterschied, bis zu 68 % (!!!) Steigung, und das auf den Schwellen einer alten Bergbahn.

Also nix wie los, am nächsten Morgen um halb neun werden wir aum Fusse des Inclines von ein paar Volunteers begrüßt mit einem "good luck, don't overpace in the first part". Nein, wir doch nicht, denken wir uns, und joggen gemütlich schnaufend (wir sind schon auf ca. 2200 m!) los, und rennen voll ins Verderben. Nach ein paar Metern hat sich das schon erledigt mit dem Joggen, denn es ist längst zu steil, und außerdem ist ganz schön viel Verkehr auf den Stufen.

Und nun heißt es nichts anderes, als die nächsten knapp 40 Minutem voll am Anschlag zu "gehen"! Wir haben beide selten so gelitten, und das meinten Billy und ich ehrlich. Nach 37 bzw. 42 Minuten hatten wir es dann geschafft. Mit brennender Lunge, aber dennoch glücklich haben wir das Ziel auf 2900 m erreicht, und joggten nun den Barr-Trail runter, den nun hochsteigenden Alpinisten entgegen :-)

Hier noch ein paar Impressionenen vom Incline:



Achja, alles natürlich offiziell illegal, aber das war allen um uns herum nun wirklich egal.

Montag, April 11, 2011

Rennen in Krefeld

Es musste ja so kommen. Mein erstes Radrennen. Theoretisch gut vorbereitet trat ich am 10. April zu meinem ersten Rennen in Krefeld an. In der Hobbyklasse würde es schon moderat zugehen dachte ich im Vorfeld, doch der Unterschied zwischen Theorie und Praxis überwältigte mich dann doch. "Auf die Plätze - Peng!" Knapp 50 Fahrer treten an und rasen wie jagende Hunde auf die erste Kurve zu. Der Respekt vor dieser steigt mit jedem Meter den ich mich ihr nähere. Somit ist das Rennen gerade mal 30 Sekunden alt und ich bin Vorletzter - na super. Diesen Platz müsste ich nun halten um meine Minimalziele zu erreichen:
1. Nicht stürzen
2. Nicht Letzter werden
Die erste Kurve ist also überstanden aber vorne geht die Post ab. Ich trete an, die Lungen brennen bereits und der Puls wummert in ungeahnter Frequenz. Wie soll das denn funktionieren? Ich denke ans aufhören, aber nicht ernsthaft. Erstmal schauen wie sich die Lage hier entwickelt. Oha, man kann 90-Grad-Kurven auch ohne zu Bremsen durchfahren - wieder etwas gelernt. Die Lungen brennen zwar immer noch (immerhin ist eine Runde vorbei) aber es geht schon. Also stecke ich mir Teilziele für den weiteren Rennverlauf: Zunächst soll der Anschluss an die Gruppe vor mir hergestellt werden. Mit viel Kraftaufwand ist dies geschafft und ich orientiere mich weiter nach vorne. So langsam fängt die Sache an Spaß zu machen.
Die nächsten Ziele: Tempo halten, besser durch die Kurven fahren. Es läuft und häppchenweise rolle ich das Feld von hinten auf. Ganz vorne ist der Zug zwar längst abgefahren, dennoch versuche ich mein Bestes um die miserablen ersten beiden Runden auszubügeln. Ich finde Anschluss zu einer Sechsergruppe und möchte in den letzten beiden Runden noch an deren Spitze fahren. Auf der Zielgeraden entwickelt sich dann zwar kein richtiger Sprint mehr aber ich drücke durch, bin vorne und am Ende reicht es dann für Platz 15.

Fazit I: Minimalziel erreicht, aber da ist noch Luft nach oben...
Fazit II: Mit "Hobby" hatte die Sache nur bedingt etwas zu tun. Der Schnitt des Siegers lag bei 43,6km/h!

Kurve zur Zielgeraden


Entspannt ist anders...

Das Fotofinish beweist: Bin um Reifenbreite vorn

Sonntag, März 13, 2011

Trainingslager Tag 7

Optimal. Wie bestellt scheint die Sonne am letzten Tag von morgens bis abends. So heißt es nach dem Frühstück "Koffer packen" und alles Reisefertig zu machen. Bis auf Rad und Dress ist alles verstaut bevor es auf die Runde geht. Markus R und W sind dabei. Vom Hotel gehts gemütlich in Richtung Soller, der erstmals vin der Südwestseite gefahren wird und danach nehmen wir den Puig Major in Angriff. Die Temperaturen sind perfekt und die Landschaft strahlt in sattem Grün. So kurbelt es sich angenehm und die knappe Stunde Auffahrt wird zur Sightseeing-Tour.

An der Gabelung nach Sa Calobra verabschiedet sich Markus R, der noch 2 Tage bleibt. Zu zweit nehmen wir die Abfahrt nach Inca, um dann mit teils heftigem Gegenwind bis zurück zum Hotel "belohnt" zu werden. Es war erneut eine wunderschöne Runde, die den gewonnenen Eindruck vom 17. Bundesland bestätigt: Ein Paradies für Rennradler.
Eine Dusche und 2 San Miguel Alkoholfrei später mache ich mich auf den Weg zum Flughafen. In Deutschland erwarten mich 9 Grad und Nieselregen - Oh nein!
Die Fakten zu Tag 7:
146,6 km - 2.154 Hm - Fahrzeit 5:35 - 26,26 avg.


Hoch zum Puig

Samstag, März 12, 2011

Unfreiwilliger Ruhetag

Die Wettermenschen sollen Recht behalten. Regen und kühle 12 Grad sorgen für den zweiten, diesmal unfreiwilig eingelegten, Ruhetag. Doch Füße hochlegen macht nicht dauerhaft glücklich und so fahre ich mit Markus W. im Bus nach Palma um das Trainingslager mit ein bisschen Sightseeing aufzulockern. Eine sehenswerte Stadt - dies lässt sich auch unter dem wetterbedingt leicht getrübten Eindruck sagen.
Morgen ist der letzte Tag auf der Insel. Ich bin ja mit wenig zufrieden, also wünsche ich mir einfach nonstop Sonnenschein für den SONNtag.

Freitag, März 11, 2011

Ruhetag

Nichtstun kann so schön sein. Nach der spontanen Königsetappe vom Vortag ist der heutige Ruhetag redlich verdient. Das Frühstück nehme ich wie gewohnt mit und während sich die Kollegen in die Radlermontur zwängen, begebe ich mich zur Promenade und lasse mal die unzähligen Radler auf mich wirken, die hier morgens um 10 vorbeirauschen. Wäre ich prinzipiell nicht auch einer von ihnen, wäre ich zurecht genervt, denn Rücksicht nehmen ist hier nicht wirklich die Devise. Wer nicht selbst auf seinem Renner sitzt, hat am Ballermann morgens im März nicht viel zu wollen. Die Insel ist fest in Radfahrerhand.

Donnerstag, März 10, 2011

Trainingslager Tag 4 - Coca Cola is it!

Eigentlich ist heute Ruhetag. Aber der berechtigte Hinweis von Markus W. auf die leider schlechte Wetterprognose für die kommenden Tage stimmt mich um. Für meinen Geburtstag sind (wie könnte es anders sein) 10 Sonnenstunden vorausgesagt. Das sollte doch genutzt werden.
So starten Markus, Markus, Stän, Robert und ich um 10 Uhr auf die so nicht geplante Königsetappe der Woche.
Robert ist als erster weg. Die Einstellung von Markus Ws Umwerfer dauert ihm zu lange so machte er sich kurzerhand selbst auf die Runde. Der Abgang vom Markus R nach einer Stunde ist hingegen geplant. Er setzt seinen Ruhetag um und fährt nur 2 Stündchen die Beine locker. Somit macht sich das Trio Stän, Markus W und ich auf den Weg nach Inca um den Puig Major von der Rückseite kommend zu erklimmen. Markus' Überredungskünsten verdanke ich, dass spontan auch die atemberaubende Abfahrt (und damit zwangsläufige Auffahrt) nach/von Sa Calobra im Roadbook steht. Da der Rückweg zwangsläufig auch noch über den Col de Soller führt nähern wir uns gefährlich der 3.000 Höhenmeter-Marke. Ich dachte heute sei Ruhetag...
Egal, die wirklich unglaubliche Landschaft macht einiges wieder wett. Allerdings merke ich nach der Abfahrt vom Puig, dass die letzten drei Tage nicht spurlos an mir vorüber gegangen sind. Nachdem Stän sich keine Kaffeepause in Sa Calobra gegönnt hat, sind wir nun nur noch zu zweit. Ich greife in meine Trikottasche und trinke vor dem Anstieg zum Soller meine eiserne Reserve - eine Dose Cola. Die Brause zündet sofort. Mit viel Druck fahre ich den Soller wesentlich schneller als 2 Tage zuvor und auch die restlichen 35 Kilometer bis zum Hotel habe ich den Tiger im Tank. Markus hängt sich dankbar hinten rein und ich bin im Temporausch. Der Tacho zeigt bis zum Schluss immer Geschwindigkeiten jenseits der 35 an und ich könnte noch eine Weile so weitermachen. Keine Ahnung was in dieser Dose wirklich drin war.
Zusammenfassend war es ein super Tag auf dem Rad mit viel Kletterei und vielleicht einer der schönsten Strecken der Insel.
Die Fakten zu Tag 4:
174,53 km - 2.855 Hm - Fahrzeit 7:03 h - 24,76 avg.

Bilder Tag 4





Mittwoch, März 09, 2011

Trainingslager Tag 3 - Der doppelte Ete

Am dritten Tag fahren wir erstmals zu viert los. Das Ziel: Auf den San Salvador. Es ist extrem windig und so schnappen wir uns eine der zahlreichen Radsportgruppen und klemmen und hinten rein. Kurz vor Badia Gran winkt uns Ete Zabel zu. Damit ist er eine löbliche Ausnahme, denn die extrem coolen und ambitionierten Rennradler hier haben das nicht nötig. Die sind einfach zu cool. Insofern haben wir auch keine moralischen Bedenken uns bei genau so einer 12er Gruppe ranzuzecken und nicht einmal im Wind zu fahren. Der böige Seitenwind reicht völlig aus um genügend Kurbeln zu müssen. Selbst ganz hinten bewegt sich mein Puls permanent jenseits der 140 um dran zu bleiben.
In der Nähe von Campos kommt uns schon wieder Ete Zabel freundlich grüßend entgegen. Alle fragen sich, wie er so schnell dahinkommt. Das ist wohl der feine Unterschied zwischen einem Exprofi und den Amateuren...
Den Salvador wollen Stän, Robert und Markus dreimal bezwingen, ich begnüge mich mit einer doppelten Auffahrt. Landschaftlich ist wieder einiges geboten. Auf engstem Raum überrascht die Insel mit extrem abwechslungsreicher Vegetation. Der Aufstieg ist gesäumt von vielen blühenden Blumen und Mandelbäumen. Je höher man kommt werden diese natürlich weniger, dafür trifft man auch hier radelnde Prominenz. Wie Markus erklärt hat uns der erste deutsche Epo-Fall soeben überholt - ok ich gebe es zu, eher zweifelhafter Ruhm.
Der Rückweg ist wieder sonnig was auch nötig ist, denn auf dem San Salvador war es spürbar frostig. Heimwärts werden wir von einer Radweg-Autobahn verwöhnt. Griff am Unterlenker und Kette rechts - Vollgas.
Die Fakten zu Tag 3:
157,38 km - 1.722 Hm - Fahrzeit 5:29 h - 28,70 avg.

Bilder Tag 3




Dienstag, März 08, 2011

Trainingslager Tag 2 - Badetag, aber nicht für alle...

Der zweite Tag hält für Markus und mich eine Runde mit den Jungs vom RSV Euskirchen bereit. Unsere beiden anderen Mitfahrer Robert Müller und Sebastian "Stän" Stenschke haben Ruhetag.
Unter dem Patron Rainer Ernst macht sich die bunte Mischung auf in die Berge um als Tagesziel den Soller zu bewingen. In entspannter Plauderathmosphäre rollen wir aus der Stadt und fahren durch kleine Dörfer entlang schönster, wenig befahrener Straßen. Da macht sich Rainers Erfahrung von über 15 Jahren Training auf der Insel bezahlt - der Mann kennt alle Wege. Erst in Deia sorgt eine temporäre Straßensprerrung für ein kurze Zwangspause. Diese wird kurzerhand stilecht für eine Kaffeepause genutzt. Cafe con Leche in der Sonne - es könnte uns schlechter gehen...
Nach einem Abstecher nach Port de Soller um den Hafen zu betrachten, geht es zum Soller. Gut 500 Höhenmeter warten auf die Gruppe, die sofort am Fuß des Bergs gesprengt wird. Vier der Euskirchener haben ein Rennen ausgemacht. Der letzt am Col muss abends in den klirrend kalten Hotelpool. Ich halte mich aus allem raus und fahre zügig in meinem Rhythmus - einige Kehren unter mir entdecke ich das Gruppetto um den Patron. Kurz bevor ich den Col erreiche sehe ich noch die vier Heißsporne um den Sieg sprinten. Erstaunlicherweise muss der 53 kg Bergfloh Florian in den Pool. Markus Weiß hat mit seinen 41 Jahren die Jungs in die Schranken gewiesen.
Sobald auch das Gruppetto den Col erreicht hat, nehmen wir gemeinsam den Weg gen Palma in Angriff. Schön wars, abwechslungsreich und trocken - perfekt.
Die Fakten zu Tag 2:
138.22 km - 1.888 Hm - Fahrzeit 5:10 h - 26,71 avg.

Bilder Tag 2


Montag, März 07, 2011

Trainingslager Tag 1 - Feilschen auf Spanisch

Nun also eine Premiere bei den bobs. Erstmals gibt's den vollen Service - Live-Berichterstattung aus dem Trainingslager auf Mallorca. Gehen wir chronologisch vor...

Tag 1, Montag, den 7. März 2011 - Anreisetag.

Als bekannt schlechter Flieger habe ich den Flug ganz entspannt verkraftet. Permanente Ablenkung bot das kettenrauchende Pärchen aus Wanne gleich neben mir. Mit bekannter Kohlenpott-Herzlichkeit werde ich um kurz vor sechs Uhr in Reihe 11 des Air Berling-Fliegers begrüßt. Soweit so gut, nur der Aschenbecher-Geruch aus sämtlichen Poren und Fasern stört. Als Mister-Schnuppes dann leider schnarcht ist es mit der Ruhe vorbei.
Pünktlich um 8:45 gelandet, habe ich nun alle Zeit der Welt. Teilzeit-bob Markus trifft eine halbe Stunde später mit dem Flieger aus Frankfurt ein. Da isser auch schon. Mit Sack und Pack nähern wir uns dem Taxistand. Schnell wird uns klar, dass nur ein Behindertenfahrzeug für uns in Frage kommt, da sonst nicht alles passt. Im Glauben mit der Spanierin hinter dem Steuer um den Fahrpreis feilschen zu können, macht sie uns schnell klar, dass sie hier die Regeln bestimmt. Ohne genau zu wissen wo genau unser Hotel liegt, kennt sie schon den Preis - 27 Euro. Das Taxameter sagt am Ziel 22. Darauf angesprochen lassen ihre Englisch-/ Deutsch-Kenntnisse unerklärlicherweise rapide nach. Irgendwelche Gebühren, tralala, usw. Egal, da wir doch recht übermüdet sind, sparen wir uns Weiteres und lassen es gut sein. Die spanische Frühlingssonne und der Meerblick stimmen uns milde.
Jetzt heißt es ankommen, Räder zusammenschrauben und das Zimmer beziehen. Dann gehts gegen 13 Uhr los und meine Laufräder spüren erstmals spanischen Asphalt, der, wie ich später noch erfahre, so seine Tücken hat. Von S'Arenal rollen wir gemütlich über die Terrassenstraße raus bis Llucmajor um von dort auf der/die/das Randa zu fahren - keine Ahnung welcher Artikel hier angebracht wäre. Die herrliche Straße, schön geschwungene Kurven und Temperaturen von bis zu 20 Grad machen Lust auf mehr. Nach der Kletterpartie fahren wir in Richtung Meer um an der Küste entlang den Rückweg anzutreten.
Die Fakten zu Tag 1:
101,39 km - 900 Hm - Fahrzeit 4:00:39 h - 25,24 avg.

Bilder Tag 1


Samstag, Februar 19, 2011

Sonntag, Februar 13, 2011

Fahrer gesucht


Hier schien beim Team Trek Leopard noch alles in bester Ordnung. Während die Schlecks, Cance und Jens beim Früchstück saßen, waren die Räder für die bevorstehende Trainingseinheit jedenfalls noch ordentlich auf dem Dach des Begleitautos verstaut. Als b-o-b Sebi auf der heutigen Trainingsrunde im Ahrtal dem Trek-Leopard-Mercedes begegnete, bot sich allerdings ein anderes Bild. Die Räder waren weg und mit ihnen die Profi-Pedaleure. Ob der Teambetreuer seine Schützlinge noch vor Einbruch der Dunkelheit fand, konnte nicht abschließend geklärt werden. Schließlich hat man an einem so schönen Sonntag besseres zu tun als ausgebüchste Radfahrer aufzuspüren - nämlich selber radfahren...

Freitag, Februar 11, 2011

Medizinische, äh Trainings-Massnahmen im Februar

Lange tat sich nicht viel in der Gerüchteküche, aber nun sind uns Fotos zugespielt worden, die die Ernsthaftigkeit unserer Bober bei der Saisonvorbereitung belegen:

Was wir schon immer vermutet haben - die Bober tun es den großen Radsportlern gleich. Wie einst Jan Ulle schwören auch wir auf die Kraft des eigenen Blutes. Und wie rechts auf dem Bild zu sehen, läuft es ja auch recht flüssig in das Bein hinein ...


Und wo wir schon bei den Beweisfotos sind - der Februar ist ja schon recht früh im Jahr, aber die Waden sind schon glatt. Da Rasieren out ist, machen wir es jetzt mit Wachsstreifen (siehe Foto).

Wenn wir diese Bilder richtig deuten, dann kann dies nur ein großer Sommer für unsere Biker on Balls sein.

Samstag, Januar 22, 2011

Premiere

Es hat zwar ein paar Wochen gedauert, aber schließlich wurde das SPECI doch noch fertig. Grund der Verzögerung war schlicht und ergreifend die als neu deklarierte nicht funktionstüchtige Federgabel aus dem Hause Rock Shox. (Achtung Schenkelklopfer: Das Teil hat eben mehr geshockt als gerockt...) Wie auch immer, das gute Stück ist zurück vom Service und inzwischen als letztes, fehlendes Mosaiksteinchen verbaut. Somit war am heutigen Tag die Jungfernfahrt fällig. 2 Stunden durch die Eifler Wälder sollten genügen um festzustellen ob sämtliche Schrauben angezogen, und vor allem die Bremsanlage korrekt montiert wurde. Um den Bogen nicht ins unermessliche zu spannen, sei soviel verraten: Da ich zur Zeit hier in meiner Küche sitze und nicht im Krankenhaus liege scheint alles glatt gelaufen zu sein. Ein paar Maßnahmen des Feintunings werden noch erledigt aber das wars dann auch. Ick freu mir auf viele weitere Kilometer mit meinem allerersten roten Fahrrad.


Läuft.





Samstag, Januar 08, 2011

bob in China

bob Chris ist im Sommer weit gereist und hat festgestellt, dass es der kommenden "Supermacht" China genauso geht wie uns - ohne Rad geht nix. Aber sieh' selbst...