Dienstag, Juli 31, 2007

D-Tour Etappe I: Hennef-Kubach

Strecke: Hennef - Hamm (Sieg) - Hachenburg - Reichenborn - Kubach
Distanz: 123.82 km
Fahrtzeit: 5:00:10 h, Durchschnitt: 24.7 km/h
Maximale Geschwindigkeit: 82.7 km/h
Höhenmeter: 1572 m hoch, 1404 m runter
Steigung: durschnittlich: 6 % hoch, 5 % runter
maximal: 16 % hoch, 11 % runter

Nicht nur bei der Tour de Farce, nein auch beim großen Bruder - Sebis und Karstens grosser Schleife - wurde es schon vor dem Start Turbulent. Waren es letztes Jahr noch ein spanischer Gynäkologe, der den Start der Tour gefährdet erscheinen liess, sollten dieses Male eher blau-graue Regenwolken über dem Rheinland für Schlagzeilen und Verzögerung sorgen.

Denn um der Dusche von oben zu entgehen (welche Dusche ausser Sebis kommt nicht von oben?) ging es statt in Richtung Weltstadt Kubach montags ersteinmal noch zum Bike-Discount nach Bonn (der diesen Namen NICHT verdient), um die restlichen, unverzichtbaren Utensilien für die Tour (Handschuhe, Socken, Beinlinge, Nierengurte, Reifen, Kettenfett und ein Paket Weltfrieden) zu besorgen.

Durch diese Verzögerung erfolgte der Startschuss der Rad-Legionäre unter grossem Jubel der Fans erst am Dienstag um 9.30 Uhr, nachdem der S-Bahn-Transfer von Köln ins malerische Hennef an der Sieg erfolgt war. Nachdem schnell der Einstieg in die legendäre Route in Richtung Eitorf/Sieg gefunden wurde, kam die erste Überraschung: so gut auch die Ausarbeitung der Streckenführung durch den Obergeografen KK war - gegen willkürliche Streckensperrungen war man machtlos. Und da das Siegerland für seine sanften Steigungen ebenso wenig bekannt ist wie für einen guten Apfelstrudel, wurden gleich bei der zweiten Umleitung fleissigst Höhenmeter gesammelt. Aber guten Mutes ging es weiter in über Eitorf in Richtung Hamm/Sieg. Hierbei wurde auch die erste wirkliche Bergwertung genommen und die verkehrsarme Strassenführung von allen beiden Beteiligten genossen. Einer kurzen, aber schönen Abfahrt zurück an die Sieg folgte die Entscheidung, in die Bierstadt Hachenburg weiter zu reisen. Hier zeigte nun der Westerwald sein wahres Gesicht: die Architektur der Kleinstädte erinnert doch sehr an einen tristen Auszug aus einer Klaus-Bednarz-Doku (nicht umsonst heisst es in keiner Regionalsprache der Welt: "Pittoresk wie im Westerwald"), der Verkehr auf den Strassen glich tempomässig einem Formel-300-Rennen und weiterhin verhinderten Baustellen das Vorankommen auf flachen Wegen. Hinzu kam eine spätsommerliche Brise, die die gefühlte Temperatur auf gemessene 14°C hochschnellen liess.

So dann erfolgte der erste Stilbruch gleich am ersten Tag: Mittagspause bei BURGER KING! Welch Frevel, doch hier waren eindeutig die Aussicht auf eine windstille Lage und ein warmes Heissgetränk grösser als unser Radfahrerstolz. Also ging es in voller Montour in das amerikanische Schnellrestaurant... Da staunte der gemeine Westerwälder nicht schlecht. Was uns nach dem Konsum von einem Whopper, 4 Salamibroten, Pefferminztee, Müsliriegeln und einem Milchshake ebenfalls zum Staunen brachte, war die Anreise von Douglas Heffernan in seinem braunen Truck.

Anscheinend ist der Parkplatz des HachenBurgerKings mittäglicher Treffpunkt für alle shortragenden Paketlieferanten - dachte man zumindest zu diesem Zeitpunkt. In Wirklichkeit kreutzten zur Mittagszeit noch häufiger IPS-Lieferwagen unseren Weg, so dass sich Mr. Heffernans Mittagspause als running gag, ach nein, cycling gag unserer Tour entpuppte.

Der geübte K-Lauer wird übrigens die Mehrdeutigkeit der Wortneuschöpfung cycling gag durchaus erkennen (um aber gleich wilden Vermutung zu entgegenen - nein, Sebie hatte NICHT seine Tage!).

Gut gestärkt und um eine humorvolle Erfahrung reicher ging es weiter in die zweiten 60 Kilometer des Tages. Unnetterweise entpuppten sich die hochwesterwäldlerischen Steigungen als sehr direkt - was man im zwischenmenschlichen Bereich durchaus schätzen könnte, war hier weniger motivierend. Kurz gesagt: Rampe ist der richtige Ausdruck, flach anfangen und dann immer steiler werden, um ja keine Kurve oder gar Haarnadelkurve zu nehmen. Gut, Karsten liess wie immer die Rampensau raushängen, hängte sich noch kurz an einen einsamen, jungen Radfahrer in der Steigung kurz vor Waldernbach, aber da war bereits der nächste Stop in Sichtweite: In Reichenborn wurden Sebis Grosseltern ein kurzer Besuch abgestattet, Kaffee getankt und Sebi verköstigte sich noch mit herzhafter Hausmacher-Wurst.

Nach diesem kurzen Pitstop führte Karsten wieder das Peloton souverän über Löhnberg in die Schlusssteigung an der Gagernschule und über das hübsche Industriegebiet Weilburg nach Kubach. Nachdem Sebi feststellen musste, dass Oma Demmer die Puppen noch mächtig in Weilburg tanzen liess und sich in keinster Weise um die Ankunft ihres ausgezehrtern Lieblingsenkels kümmerte, zogen bei Radtouristen ersteinmal weiter in das Jugendhaus von KK - hier gab es eine heisse Dusche, jede Menge Kässpätzle, Internet für Ebay-Junkie Sebi,
und jede Menge Gesprächsstoff über die köhlersche Radtour durchs Münsterland.

Zum Abschluss des Abends ging es noch mit "Bumsi" Büttner in Weilburgs Szene-Kneipe #1, das Thommy's (nur echt mit einer kompletten Catcher-Uniform), und KK kam zu der Erkenntnis, dass man nach 125 km und 1500 Höhenmetern auch nach 2 Lord-Pils-Radlern schon lattenstramm sein kann.

Aber gut geschlafen haben wir...

Bilder der ersten Etappe

Eine Pose - dreihundert Variationen.


Man in tights II


Der Westerwald: hoch oder runter. Rollen in der Ebene ist nicht...


Jawoll, das ist sie, meine Oma. Inzwischen stolze 80 Jahre alt,
und beim Posen mit Rennrad ist sie KK um LÄNGEN voraus

Swiss Alpine Davos 2007 Part II

Am Samstag, den 28.7. sollte es dann soweit sein: Um 7.45 erfolgte der Startschuss zum diesjährigen Swiss Alpine, und mitten im Peloton KK...

Aber zuerst der Reihe nach - Doping vor dem Rennen mit exotischen "Nahrungsergänzungsmitteln":

Ja, die bekannte Pferdewurst von Don Cavallo - hier ein kleines Blog-Quiz: Auf welcher Etappe unserer letztjährigen Alpentour spielten diese gut gewürzten Landjäger eine gewichtige, wenn nicht nahrhafte Rolle?

Und so ging es gut gestärkt an den Start.

Der Sog des Feldes und eine gehörige Portion endogener Amphetamine sorgte dafür, dass KK noch auf der gut asphaltierten Strecke in Davos eine Vielzahl an Konkurrenten hinter sich lassen und so das Feld von hinten aufrollen konnte.

So hatte selbst der Tourfotograph schnell das Nachsehen - um noch wenigstens einen letzten Schnappschuss zu ermöglichen machte KK kurz Halt...

Über die folgenden Ereignisse lässt sich leider weniger sagen, zudem gibt es KEIN Bildmaterial. Nur soviel ist bekannt - trotz seiner Eigenschaft als Bergziege gelingt es KK nicht, eine entscheidende Attacke im Feld zu setzten. Experten munkeln, dass die Streckenführung so gewählt wurde, dass sie mit ihren vielen Abfahrtspassagen KK nicht entgegen kommen sollte. Weiterhin soll es zu einer teaminternen Verschwörung gekommen sein, es wird kolportiert, dass ein nicht näher genannter Kontrahent (Jakob Zoth, Anm. d. Red.) Karstens Bike so manipuliert haben soll, dass dieser in den steilsten Passagen zu Fall kommen musste.

So scheint es auch gewesen zu sein, denn anders ist nicht zu erklären, dass Karsten in der letzten Abfahrt sogar Edelhelfer Kai Knoop "Platz" machte, indem er mit einer eleganten Becker-Rolle den Abgang ins Gebüsch machte. Die daraufhin gezückte Becker-Faust hätte zwar selbst Goethe in Atem gehalten, aber nicht Herrn Knoop. Skrupellos zog er am Gestürzten vorbei und sicherte sich trotz einer grandiosen Aufholjagd von Karsten wenige Sekunden Vorsprung ins Ziel...

So übergab Karsten etwas entnervt das elektronische Staffelholz an Jutta, die sich auf Inline-Skates auf den zweiten Teil der Strecke begeben sollte... Weitere 6:30 h schaffte es dann das letzte Glied der Staffel ins Ziel in Davos und liess den Uri(n)-Express mit Karsten (MTB), Jutta (Skates), Andrea (1. Run), Johannes (2. Run) und Frank (3. Run) nach einer Laufzeit von 8:03 h auf dem 72. Platz der Mixed-Wertung einlaufen...


Zu diesem Zeitpunkt überwog noch die Freude, die 32 km zwischen Davos und Alvaneu Bad heil überstanden zu haben, obwohl bereits erste Medien über die teaminterne Verschwörung berichteten.

Nachdem dann allerdings das Eis gebrochen war...

... konnte KK (rechts) als wahrer Champion schon wieder schief grinsen, obwohl Dr. Schmock (links) neben einem schiefen Helm auch noch auf eine geplatze Hose hinweisen konnte (als Nachtrag, er war auch als einziger Fahrer im Feld mit Ständer unterwegs - so konnte er das Fahrrad auch abstellen).
Auf ein pikantes Detail sollte nich hingewiesen werden: Dr. Knoop stellt seine textilen "Wunden" zur Schau und überdeckt mit seinem Schatten die Narben der Not-OP auf Karstens rechtem Unterschenkel.

Diese sollten aber dem Leser nicht vorenthalten werden:

Oben leichte Verbrennungen achten Grades nach dem Trip ins Gebüsch, unten interessanterweise der Abdruck des grossen Kettenblatts (für den interssierten Technik-Nerd: 48 Zähne), allerdings nicht in Öl, sondern blutig. Moderne Kunst halt...

Montag, Juli 30, 2007

Swiss Alpine Davos 2007 Part I

Wie bereits angekündigt, ein Teil des Baller-on-bikes-Duos sollte am Teamwettbewerb des diesjährigen Swiss Alpine Marathons in Davos teilnehmen.

Das jahrelange Training sowie die Wunder der modernen Transfusionsmedizin sollten sich auf der höchstanspruchsvollen Mountainbikestrecke von Davos ins ca. 600 Meter tiefer gelegene Alvaneu auszahlen.

Aber selbst für einen ausgefuchsen Alpen-Bär galt es ersteinmal, nach Davos zu gelangen, um derart tolle Schnappschüsse ins Fotoalbum zu bekommen:


Reinstes Posing vor imposanter Kulisse auf der Streckenbesichtigung. Während Britta ganz enstpannt ihren Drahtesel in die Höhe hält, merkt man KK bereits die Strapazen der ersten 13 km an - trotz der Hilfe beider Arme ist der Lenker nicht gerade zu bekommen...

Aber ersteinmal galt es wiegesagt, in die "höchstgelegene Stadt Europas" zu gelangen. Als Transportmittel diente der dezent getarnte Smart von Udo - mit diesem Aufdruck war der Wiedererkennungseffekt quasi gleich null:


Dieses Höllengefährt sollte Isabel (links) und KK (der aufmerksame Leser wird nun wissen, wer noch übrigbleibt - nein, nicht mitte!) in einem überaus rasanten Tempo in die Schweiz bringen. Problem nur - auch wenn man mit diesem Auto dank Biturbo und Lachgaseinspritzung dezent an den 650 km/h anklopfen kann, bot die Strecke Köln-Frankfurt-Würzburg-Lindau-Landquart-Davos leider nicht die Möglichkeit, sich jenseits der 140 km/h zu bewegen. Weierhin muss gesagt werden, dass die Touristikregion Würzburg sich alle Mühe gab, uns möglichst lange von den landschaftlichen Vorzügen zu überzeugen, aber kurz bevor die ersten Hotelreservierungen getätigt werden konnten, löste sich das Stauende auf und der Smart zuckelte weiter in noch viel schönere Regionen unseres Planeten:


Man merkt - wir sind in der Schweiz. Im Hintergrund lächeln bereits die 3000er, im Vordergrund grinst uns die eine oder andere zermatsche Fliege an. Impressionen von Pit Cock bei ca. 330 km/h...

Bis spät in die Nacht mussten die entscheidenden Sekunden wieder eingeholt werden, so dass man noch rechtzeitig in Davos eintreffen sollte. Also hiess es, kräftig auf die Tube zu drücken:


Nachdem aus diese Fahrt durch die schweizer Berge ein Ende fand, wurden Isabel und KK umjubelt im elegant gelegenen Oberst-von-Sprecher-Haus (nach Kai Knoops Ankunft nur noch als von-Stecher-Haus bekannt) empfangen.
Hier der Blick aus unserem Massenlager - sehr idyllisch gelegen direkt am Davoser See. Postkartenathmosphäre live - bei ca. 12°C Wassertemperatur hielt sich übrigens der Badespass in Grenzen.

Weitere Impressionen aus Davos gibt es in den laufenden Tagen!

Freitag, Juli 27, 2007

Kaum zu glauben!

Jaja. Was lange währt... Es ist also vollbracht. Brandneu ist die Foto-Love-Story zur achten und letzten Etappe (zu finden im Archiv: August 2006). Damit ist die Tour über die Alpen 2006 nun tatsächlich komplett, also mit allen Fotos, Daten, Texten, digitalisiert und veröffentlicht.
Um ehrlich zu sein, das wurde auch Zeit, denn nur noch dreimal schlafen und dann schwingen sich die Pedalritter Karsten und Sebi wieder gemeinsam aufs Velo. Diesmal werden wir die heimischen Gefilde erkunden. Etwas weniger straff organisiert, lässt uns die Tour diesmal alle Freiheiten zur Improvisation.
Langweilig dürfte es jedenfalls nicht werden. Schließlich klingt die erste Etappe am Montag bereits verheißungsvoll. Um 10 Uhr fällt der Startschuss zu: Köln - Kubach!

Sonntag, Juli 22, 2007

MTB-Tour im Königsforst

Da es am kommenden Samstag, den 28.07.2007, im pittoresk-alpinen Davos für Herrn KK beim Teamwettbewerb des Swiss-Alpine-Marathons (www.alpine-davos.ch) für die Urologische Klinik der Universität zu Köln (nein, nicht als Patient - Dr. Knoop hat den Kontakt vermittelt) auf der Moutainbikestrecke um die Wurst geht, ward es am heutigen Sonntag höchste Zeit, einen Material- und Formcheck zu starten.

Also, Linie 9 der KVB machte den Transport in den Königsforst möglich. Da weniger ein Fitnesstest auf dem Programm stand, ging KK eher auf die Suche nach ein paar technisch anspruchsvollen Trails.

Die fand man auch durchaus zwischen den zahlreichen und sich sehr ähnlichen sehenden Wald- und Forstwegen, so dass aber schnell das Gefühl aufkam, nicht wirklich etwas auf dem MTB verlernt zu haben. Man sollte ja meinen, dass das wie mit dem Fahrradfahren ist (was es ja auch ist), aber da die letzten 3 Jahre eigentlich nur Strasse auf dem Programm standen, war es nicht ganz klar, ob auch ein Naturtalent noch dieselben Instikte und das selbe Körpergefühl im Gelände aufweisen kann. Der aufmerksame Leser kann übrigens beruhigt sein - nein, nichts verlernt...

Ein paar Impressionen, auch wenn die immensen Steigungen von bis zu 45 % nicht auf den Fotos wiedergegeben werden können.

Highlight war aber eine ca. 50-cm tiefe Pfütze (die Quelle blieb unbekannt, aber es war schon etwas sondernbar, in einem eher trockenen Wald ein mittleres Binnengewässer zu finden). Aber selbst die Durchquerung dieses Hindernisses stellte keine Probelme dar.

Achja, hier noch ein Abbild der "Pfütze":

Folge war natürlich, dass das vorher blintzeblank geputzte MTB durchaus den einen oder anderen Dreckbatzen abbekommen hat. Aber das war die Freude am fahren wert.

Die letzten Kilometer gen Südstadt wurden dann aber auf der Strasse zurückgelegt, um noch ein paar Meter zu "schrubben", denn auch die Strecke des Alpine besteht nur zu 60% aus unasphaltierten Wegen. Man kann also gespannt sein..

Und wie schon angedeutet, das Matgerial hat den Test bestanden, auch wenn es nochmal geputzt werden könnte:


Da sich der Zirkel der Leser dieses Blogs natürlich auch aus dem Kreise der Familie Köhler nährt, mag hier erwähnt sein, dass der gemeine Velo-Virus nun auch urlaubstechnisch auf Karstens Eltern übergegangen ist. So bestand der Sommerurlaub dieses Jahr aus zahlreichen Bergwertungen im Münsterland. Als endgültig akzeptierte Radtouris legten sowohl Mama als auch Papa Köhler jeweils einen Teil eines Initiationsritus ab: Mama Köhler sorgte wohl für einen klassichen "Käfer" im Stand (bemerkenswert -> das ganze ohne Klilck-Pedale!) und Papa Köhler setzte sich derart vom Peloton ab, dass er beinahe als verloren gemeldet worden wäre...

Donnerstag, Juli 12, 2007

Le Grand Depart a Londres

Am 07.07.07, dem Tag der wohl unendlich vielen Hochzeiten, war es endlich soweit - die ehemaligen Helden der Landstrasse sollten auf den ersten Kilometer der diesjährigen grand boucle englischen Asphalt unter ihren Pneus spüren. Von Linkfahrgebot war nichts zu spüren, aber dennoch kam ein gut gelauntes britisch-internationales Publikum zum diesjährigen Prolog.


Und mittendrin - kein geringerer als baller-on-bike Monsieur KK:


Da fragt sich hier nur der gemeine Blog-Leser - warum schafft es der sonst so reiseträge, aber dennoch immer gut aussehende Herr im hellblauen Jersey ausgerechnet zu einem solch logistisch anspruchsvollen Termin nach London?

Nunja, die Weltmarke PowerBar (ein bisschen Werbung muss sein), machte es möglich. Da man nämlich als Teilnehmer der Sport Nutrition Conference an der University of Birmingham ohne Möglichkeit zur Gegenwehr gen London gekarrt wurde, fand sich KK an eben jenem Tag des Prologs mit einem VIP-Bändchen um das linke Handgelenk inmitten des Fahrerlagers der Tour de France wieder...
So kam es dann auch gänzlich ungewollt zu einigen Schnappschüssen:


Das Zeitfahr-Velo von T-mobile Käpt'n Michael Rogers - bis auf die etwas dickeren Felgen quasi identisch mit KKs Strassenrad...
Le village du tour - leider auch mit schwarzem VIP-Bändchen kein Zutritt, dort degustiert nur mächtig grosser Käse, äh grand frommage

Die Jungs von Gerolsteiner fahren schonmal ihre Mineralwasser-Kästen ein, im Hintergrund das Epo-Lager, äh der Teambus von ASTANA.

Man traf auch das eine oder andere bekannte Gesicht:

Eule - die große Ikone unserer unbefleckten Radfahrerseele...


Fast mein "Standort" während des Prologs - im Hintergrund ist der Buckingham-Palace zu sehen (es grüßt Helen Mirren als die Queen), im Vordergrund ein paar Nasen, die sich ebenfalls etwas auf ihren VIP-Status eingebildet haben. Interessant - die Jungs fuhren anscheinend allesamt entgegen der Fahrtrichtung und keinen der zahlreichen Bobbies schien es zu stören. Insgesamt ist sowieso anzumerken, dass diese zu einem sehr angenehmen Schlag von Menschen zu zählen sind. Eine Unterhaltung mit dem Bobby an der 60-Meter-Marke ergab, dass er seinen netten Hut zuletzt vor 6(!) Jahren anhatte. Vorteilhaft war dieser Hut übrigens, da sich dort zahlreiche Devotionalien (tolles Wort), die der Caravan vorher freudig den Fans zuwarf, bunkern liessen...


Das Tableau mit den letzten Fahrern - Cancellara, der einen super Prolog hinlegen sollte (Durchschnitt: 53,4 km/h) ebenso wie Rogers und Vorjahreshalbsieger Oscar Perreiro, der allerdings die üblilche Radfahrerbräune vermissen liess und mehr als blass blieb.


Blass blieb allerdings weniger der Kollege von der fotographierenden Zunft - nice mustache...

Nachdem die Profis sich warmfahren durften, konnten auch unserer baller-on-bike-lookalikes nochmal auf die Piste:
KK in Saunier-Duval-Dress, SebiDe in blau und Stony in stilvoller Valverde-Manier (pitifull...) im Vordergrund.

Und auch nochwas für unsere kasachischen Leser - Andrei Kachechzkin spurtete gemütlich mit Käppie an uns vorbei. By the way, die Kamera ist so gut, die Jungs hatten hier knapp 50 drauf...


Der Blick während des Rennens - 60 m vor dem Ziel, erste Reihe, lecker Fingerfood, französischer Perlwein, unbritisches Wetter - an sich ein tolles Erlebnis.

Und auch wenn Klödi am Ende nur Zweiter wurde, ein kleines bisschen kann nicht verneint werden, dass KK ein wenig das Herz blutete, dass er ausgerechnet in diesem Jahr die Tour besuchen durfte - nicht, dass es früher besser gewesen wäre, aber Naivität ist manchmal der entscheidende Spritzer im bunten Genusscocktails eines grossen Sportevents.